Starttermin: 14. Oktober 2024
Termine:

14.10./21.10./28.10./11.11./18.11./25.11. 2024 jeweils 18:30-20:30 h

Kursinhalt:

Dieses Vertiefungsseminar setzt erste semiotische Grundlagenkenntnisse voraus und vertieft das semiotisch basierte Krankheitsverständnis und dessen Implikationen für die homöopathische Arzneimittelfindung.
Wir beschäftigen uns u.a. mit folgenden Frage- und Themenstellungen:

  • Semiotisches Verständnis von akuten Krankheits-Dynamiken (Rohheitsstadium, Krise, Lyse, Metastase, Metaschematismus)

  • Semiotik des Fiebers und seiner verschiedenen Formen

  • Patho-semiotisches Studium und Verständnis homöopathischer Arzneimittelprüfungen (Pharmakodynamik)

  • Die Bedeutung chronischer Diathesen (z.B. Gicht, Rheuma o.a.) für die homöopathischen Arzneiwahl und Therapie

  • Semiotische Diagnostik und homöopathische Arzneiwahl am Beispiel ausgewählter Fallbeispiele

Zentral ist hierbei erneut der Nachweis der Praxisrelevanz des semiotischen Wissens auch und gerade für die heutige Zeit! Mehr über die Semiotik allgemein findest du ganz unten.

Voraussetzungen:

Grundkenntnisse in Bezug auf die semiotische Vorgehensweise und die Benutzung der entsprechenden Arbeitsmittel sollten vorhanden sein. Literatur ist nicht erforderlich. Erforderliche Arbeitstexte werden als Skript bereitgestellt bzw. in der Präsentation gezeigt.


Technische Voraussetzungen und Kursablauf:

Benötigt werden eine stabile Internetverbindung sowie die kostenlose Browser-App von Zoom (Download und Test unter https://www.zoom.us/test). Das Einloggen in die Live-Konferenz erfolgt über einen Link, der wenige Tage vor dem Termin per Mail versendet wird bzw. in einem Begleitkurs bereit steht. Die Inhalte werden live präsentiert und es besteht während des Webinars die Möglichkeit zum direkten Austausch - je nach Teilnehmerzahl und Netzqualität direkt via Audio/Video oder ersatzweise über eine Chatfunktion. Die Teilnahme ist auch von mobilen Geräten möglich. Die Webinare werden aufgezeichnet und stehen mindestens eine Woche lang zur Verfügung. So können versäumte Termine nachgeholt oder Inhalte im eigenen Tempo wiederholt werden. Zwischen den Live-Terminen ist ein Austausch in einem begleitenden Diskussionsforum möglich.

Sollte es technische Probleme geben, helfen wir gern. Anruf genügt: 04331 4388480.

Rabatte:
Frühbucher zahlen bis zum 31.8.2024: 270,00 € statt 295,00 €

Fortbildungspunkte inkl. Selbstlernanteil:

Für die Anerkennung als Fortbildung seitens der SHZ und des BKHD werden 4 homöopathische und 12 klinische Punkte bescheinigt.

Der Referent:

Dr. phil. Jens Ahlbrecht, geb. 1965, Heilpraktiker. Schwerpunkte seiner Praxis-, Forschungs- und Lehrtätigkeit sind die Werke von G.H.G. Jahr und C. M. Boger sowie die Verbindung von Homöopathie und Semiotik. Neben seiner Praxistätigkeit ist er als Autor, Übersetzer und Verleger homöopathischer und semiotischer Fachliteratur tätig (weitere Informationen und Leseproben unter www.verlag-ahlbrecht.de); ferner Zeitschriften-Publikationen in Boger-Bote, Neues Archiv für Homöopathik, Documenta homoeopathica, Homöopathie Konkret, Allgemeine Homöopathische Zeitung, Homöopathie Zeitschrift. An der 2005 gegründeten Organon-Schule bildet er im Rahmen einer dreijährigen Ausbildung angehende Homöopathen aus und bietet Supervisionskurse an.


Rücktrittsbedingungen:
Bis zu 4 Wochen vor Kursbeginn: Volle Erstattung abzüglich 10,00 € Verwaltungsgebühr.
Bis 14 Tage vor Kursbeginn: 50 % Erstattung.
Später: Keine Erstattung.


Über Semiotik:
Semiotik, die ärztliche Zeichenlehre, bezeichnet die Kunst, aus Krankheitszeichen Rückschlüsse auf die Lokalisation (betroffenes Organ bzw. Gewebe) sowie auf die Art des pathologischen Prozesses zu ziehen. Hierzu werden sowohl objektive, d.h. vom Behandelnden beobachtete, als auch subjektive, d.h. vom Kranken berichtete Symptome verwendet.
Grundlage des semiotischen Wissens von der Bedeutung einzelner Krankheitszeichen ist das über Jahrhunderte durch exakte Beobachtung von Krankheitsprozessen und -verläufen gesammelte medizinische Erfahrungswissen. Auf Hippokrates zurückgehend und im Laufe der Zeit immer weiter verfeinert, erlebte die Semiotik ihre letzte und zugleich größte Blütezeit im 19. Jahrhundert, als die an den Kranken gemachten Beobachtungen zudem post mortem durch Sektionsergebnisse validiert werden konnten.
Dokumentiert wurde das semiotische Wissen in einer Vielzahl von Publikationen und Lehrwerken, von denen die wichtigsten in den letzten Jahren wieder zugänglich gemacht wurden (Sprengel, Albers, Suckow, Küttner u.v.a.).
Indem die Semiotik – und dies gilt ungebrochen auch im 21. Jahrhundert – eine sichere Diagnose jenseits der mit unverbindlichen Diagnosebezeichnungen belegten Syndrome der heutigen Lehrmedizin gestattet, trägt sie maßgeblich zur Bestimmung der anatomischen Wirksphäre bei und ist deshalb bei der homöopathischen Fallanalyse und Mittelfindung von allergrößtem Nutzen.
Bereits in der (überaus erfolgreichen) Homöopathie des 19. Jahrhunderts spielte die Frage, was im jeweiligen Krankheitsfall jenseits der bloßen Symptomentotalität das zu Heilende sei und welche Implikationen dies für die Mittelwahl habe, eine entscheidende Rolle. Denn nur, wer erkennt, welche lokalen oder allgemeinen Symptome des Kranken zur Krankheit gehören, kann die wahrhaft individuellen Symptome des Krankheitsfalles identifizieren. Wichtige Vertreter dieser semiotisch basierten Homöopathie waren Mitte des 19. Jahrhunderts neben vielen anderen G.H.G. Jahr, B. Bähr und B. Hirschel.