Kursinhalt:
Der amerikanische Homöopath Cyrus Maxwell Boger lebte von 1861 bis 1935. Er war einer der einflussreichsten Homöopathen seiner Zeit: über die Grenzen der USA hinweg berühmt wegen seiner Behandlungserfolge, anerkanntes und nicht selten leitendes Mitglied zahlreicher homöopathischer Organisationen und nicht zuletzt ein ebenso kreativer wie fleißiger homöopathischer Autor.
Boger war nicht nur ein profunder Kenner der Bönninghausen-Methode, die er weiterentwickelte und perfektionierte, sondern zugleich auch Zeitgenosse und Nachfolger Kents, aus dessen Theorie er wesentliche Elemente in seinen ganz eigenen Ansatz integrierte.
In dem Bestreben, Information über den Arbeitsschritt der Generalisierung zu verdichten, analysierte Boger die Symptomreihen der homöopathischen Arzneien, fasste Symptome zusammen und gelangte auf diesem Weg zu immer allgemeineren Charakteristika, wie sie in dieser Form in keinem anderen homöopathischen Werk zu finden sind.
Diese Methode machte die Entwicklung eigener Repertorien erforderlich, die durch die darin vollzogene Beschränkung auf das Allerwesentlichste ein Höchstmaß an Informationsdichte erreichen. So enthält etwa der Repertoriumsteil von Bogers bekanntestem Werk Synoptic Key kaum hundert Seiten. Noch radikaler ist das Spätwerk General Analysis, das zunächst als Broschüre und später als Lochkartenrepertorium veröffentlicht wurde: Hier ist das gesamte Symptomenmaterial der homöopathischen Materia medica auf insgesamt 370 Rubriken reduziert, die im Durchschnitt etwa 15 Arzneien enthalten.
Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen jedoch, dass – eine entsprechende, ganz eigene Form der Fallanalyse vorausgesetzt – diese minimal erscheinenden Rubriken- und Arzneimitteltableaus dennoch hinreichend sind, das gesamte Spektrum menschlicher Krankheit abzudecken – angefangen von zum Teil repertorial ja recht unangenehmen Akuterkrankungen, über Fälle mit einer Vielzahl von Symptomen oder aber umgekehrt mit einem Mangel an Symptomen bis hin zu chronischen Erkrankungen mit massiven Gewebeveränderungen oder erheblichen hereditären Belastungen.
Bogers generalisierte Geniusrubriken ermöglichen es dem Behandler, seine Verordnung auf die wesentlichen Charakteristika der gesamten Krankheitsdynamik zu gründen. Mit ihnen lässt sich der Kreis der in Frage kommenden Arzneien höchst verlässlich auf eine überschaubare Gruppe von Arzneien eingrenzen; die endgültige Differenzierung erfolgt dann über die Materia medica. Der effiziente Einsatz von Synoptic Key und General Analysis ist allerdings nur mit einem umfassenden Verständnis von Bogers Denk- und Arbeitsweise möglich.
Den Schwerpunkt des Webinars zur Boger-Methode bildet die enorme Praxisrelevanz dieses Ansatzes. Nach einer umfassenden Einführung in die Denkweise Bogers und die daraus abgeleiteten Arbeitswerkzeuge Synoptic Key und General Analysis sowie die Konsequenzen im Hinblick auf die Fallaufnahme und -analyse wird anhand einer Vielzahl von Fallbeispielen gezeigt, wie mit der Boger-Methode die verschiedenen Facetten eines Falles auf geradezu verblüffende Weise durch wenige prägnante Rubriken erfasst werden können.
Tipp: Im unteren Abschnitt findest du ein Kurzvideo zu Boger und Jahr, um dir einen Eindruck vorab zu verschaffen.Der Dozent:
Dr. phil. Jens Ahlbrecht schöpft sein Wissen aus jahrzehntelanger homöopathischer Praxis und intensiver Literaturforschung als Verleger. Er ist ferner bekannt für seine fundierten Seminare zur Arbeitsweise alter homöopathischer Meister wie C.M. Boger oder G.H.G. Jahr.
Ablauf und Methodik:
Der Onlinekurs besteht aus 4 Videos (insgesamt ca. 6,5 Stunden), einem umfassenden Begleitskript sowie zahlreichen Vortragsfolien. Es handelt sich dabei um bearbeitete Mitschnitte aus einem von April bis Mai 2021 durchgeführten Webinar. Die Videos stehen dir sofort nach Bezahlung zur Verfügung, und du kannst sie 1 Jahr lang unbegrenzt nutzen und immer wieder aufrufen. Damit hast du die Chance, während deiner Praxisumsetzung immer wieder auf die Grundlagen dieses Kurses zurückzugreifen.
Voraussetzungen:
Der Videokurs ist sowohl für Homöopathie-Einsteiger mit guten Grundkenntnissen als auch für erfahrene Therapeuten geeignet. Literatur ist nicht erforderlich. Erforderliche Arbeitstexte werden als Skript bereitgestellt bzw. in der Präsentation gezeigt. Für die (optionalen) Übungen sollte mindestens ein bogersches Arbeitsmittel (GA oder SK vorhanden sein).
Fortbildungspunkte inkl. Selbstlernanteil:Für die Anerkennung als Fortbildung seitens der SHZ und des BKHD werden 10 homöopathische Punkte bescheinigt.*
Wichtig: Für "Wiederholer" früherer Kurse gibt es keine doppelte Anerkennung der FB-Punkte, sondern lediglich eine Rechnung.
Technische Voraussetzungen:
Eine stabile Internetverbindung für deinen Rechner oder dein Tablet.
Rücktrittsbedingungen:
Die Bereitstellung aller Lernmaterialien erfolgt unmittelbar nach Bezahlung. Damit entfällt das Rücktrittsrecht.
* Zu diesem Zweck werden Trackingcodes eingesetzt, die das Absolvieren der Videolektionen dokumentieren.